

Eine nicht korrekte Verdichtung kann Folgekosten und Ausbesserungsarbeiten nach sich ziehen, die vermeidbar sind, wenn man sich vorher mit dem vorhandenen Untergrund und seinen Eigenschaften auseinandersetzt.

Jeder Boden besteht aus Gas, Wasser und Festmasse. Korngröße, -form und Wassergehalt bestimmen die Bodenart. Die Arten werden unterteilt in nichtbindige Böden, bindige Böden und gemischtkörnige Böden.
Nichtbindiger Boden
Nichtbindige Böden bestehen aus groben Körnungen, wie z. B. Felstrümmern, Steinen, Kiesen oder grobkörnigen Sanden. Sie zeichnen sich durch größere Hohlräume und eine hohe Wasserdurchlässigkeit aus. Die Folge ist ein leichtes Austrocknen dieser Bodenart. Deshalb sind nichtbindige Bodenarten allgemein frostsicher und weniger wetterempflindlich. Eine weitere Eigenschaft ist die hohe Tragfähigkeit und Belastbarkeit durch eine dichte Zusammenlagerung der einzelnen Korngrößen nach der Verdichtung.
Bindiger Boden
Bindige Böden bestehen aus einer feinen Körnung und enthalten viel Wasser (z. B. Schluffe und Tone). Durch den hohen Wassergehalt sind diese Böden frost- und wetterempfindlich. Bei starkem Regen quillt der Boden auf. Das Wasser liegt wie eine Hülle um die einzelnen Körner und vermindert die Reibung. Die Verdichtbarkeit ist somit deutlich geringer. Um diesen Boden zu verdichten, muss das enthaltene Wasser durch Kneten oder Stampfen an die Oberfläche gelangen um dort abzutrocknen.
Gemischtkörniger Boden
Gemischtkörnige Böden bestehen anteilig aus nichtbindingen und bindigen Körnungen unterschiedlicher Größe. Das Verdichtungsverhalten des Bodens richtet sich nach dem prozentual enthaltenen Fein- und Grobkorn.
Kantige Kornformen
Kantige Formen sind schwerer zu verdichten, jedoch stark belastbar und weisen eine hohe Tragfähigkeit auf.
Beispiel: Schotter-Splittmischung
Runde Kornformen
Runde Kornformen sind leichter zu verdichten, weisen jedoch eine geringere Tragfähigkeit auf.
Beispiel: Sand-Kiesmischung

Die Vibration des Bodenverdichters regt das Material zu Schwingungen an. Daraus resultiert eine Umlagerung der Körnung. Dieser Vorgang reduziert Hohlräume im Material auf ein Minimum. Ein dichter, homogener Untergrund entsteht.

Die Einsatztabelle bietet eine Hilfestellung für die Auswahl des richtigen Bodenverdichters. Die Tabelle setzt die Faktoren Maschinengewicht, Schütthöhe und Anzahl der Verdichtungsvorgänge in Bezug auf die verschiedenen Bodenarten. Zusätzlich bietet sie einen Richtwert für die maximale Verdichtungstiefe einer Maschine. Die Verdichtungstiefe variiert bei verschiedenen Bodenarten.

Bildquellen: Einsatztabelle: Weber MT / Weitere: Verdichtungstechnik im Erdbau und Verkehrswegebau, Prof. Dr. Ing. E. h. Rudolf Floss