Baumaterial anmischen, das gehört zum Alltag auf (fast) jeder Baustelle. Doch nicht immer ist das Mischergebnis wie gewünscht. Oft mit fatalen Folgen, Bauschäden und Mehrkosten. Auf die richtige Mischung kommt es also an. Doch wie lassen sich Mischfehler erkennen und vermeiden?
Ein Rührkorb für jedes Material? Das wird so nicht funktionieren. Die verschiedenen Baumaterialien haben unterschiedliche Anforderungen an den zu verwendenden Rührkorb. Mit einem falsch ausgewählten Rührkorb wird das Material nicht richtig homogenisiert. Es kommt häufig zu starker Klumpenbildung im Mischgut.
Auf die richtige Größe kommt es an. Bei der Wahl des Mischkübels sollte immer die zu mischende Gesamtmenge beachtet werden. Ist der Kübel zu klein oder zu groß, kann das Material nicht richtig verarbeitet werden. Wird beispielsweise ein zu kleiner Kübel ausgewählt, spritzt das Mischgut beim Mischen übermäßig aus dem Eimer heraus und verschmutzt dabei nicht nur die Arbeitsumgebung, sondern es geht auch Material für die Verarbeitung verloren. Die richtige Kübelgröße erkennt man daran, dass der Korb des Rührers vollständig vom Material im Eimer bedeckt ist.
Viele Baumaterialien benötigen eine ganz spezielle Mischtechnik und/oder ein ganz spezielles Mischwerkzeug. Wird beispielsweise für das Anmischen von 2-komponentigen Reaktionsharzmörteln eine handelsübliche Bohrmaschine in Kombination mit einem einfachen Mörtelrührer verwendet, kann das zu erheblichen Folgeschäden führen. Gerade bei 2-komponentigen Materialien muss die richtige Mischtechnik mit großer Sorgfalt ausgewählt werden. Fehlerhaft angemischt, können sich nach dem Aushärten noch klebrige Stellen im Material befinden.
Häufig ist es empfehlenswert, beide Komponenten (Harz und Härter) in separaten Mischeimern vorzumischen, bevor es zur endgültigen Homogenisierung beider Materialien kommt. Wird zusätzlich noch Quarzsand zur Mischung gegeben, muss meist sogar ein Zwangsmischer zum Einsatz kommen.
Das Material wird von unten nach oben anstatt von oben nach unten gemischt. Hört sich erstmal seltsam an. Doch auf die richtige Mischwirkung sollte immer geachtet werden. Auch hier gilt: Jedes Material benötigt seinen speziellen Quirl. Bei höhergefüllten Estrichen oder Mörteln kann es durch die Wahl der falschen Mischwirkung zu Rückständen kommen. Anstatt den schweren Mörtel von unten nach oben zu befördern, drückt sich der falsche Rührer immer wieder aus dem Material heraus. Das macht nicht nur das Mischen schwerer, es sorgt auch dafür, dass das Mischverhältnis nicht mehr stimmt. Unter Umständen kann es dadurch zu einer ungewollten Eigenschaftsveränderung des Mörtels kommen. Eine kleine Faustregel: Je schwerer das Material bzw. je mehr Zuschläge es enthält, desto besser ist es, das Material vom Eimerboden nach oben zu befördern. Damit erreicht der Rührer problemlos den Eimerboden und durchmischt das gesamte Material ohne große Kraftanstrengung. Die Mischwirkung des einzelnen Rührertyps erkennen Sie am entsprechenden Pfeil auf der Verkaufskarte.
Zeitmangel sollte es auf der Baustelle beim Mischen nicht geben. Wird der Mörtel, Estrich oder Putz, nicht lange genug angemischt, kommt es oft zu einer unvollständigen Durchmischung und falschen Materialeigenschaften. Dabei ist besonders wichtig, dass die vorgeschriebene Mischzeit des Materialherstellers eingehalten wird. Mischt man zu kurz, so sind mögliche Probleme, wie mangelnde Haftfähigkeit, Hohlstellen oder Abplatzungen vorprogrammiert.